Stottern / Poltern

Störungen des Redeflusses liegen in Form von Stottern oder Poltern vor
und können bei Kindern ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild aufweisen.

Stottern

Es handelt sich dabei um eine Störung im Sprechablauf, also um eine Redeflussstörung,
die sich in Form von unfreiwilligen Wiederholungen von Lauten und Silben („Bababall“),
als Dehnungen („Fffffisch“) oder als Blockierungen von Lauten (stummes Verharren vor oder
in einem Wort, „…….Tisch“) äußern.
Diese Symptome werden Kernsymptome genannt, da sie das eigentliche Stottern darstellen.
In Kernsymptomen verlieren die Kinder für einen Moment die Kontrolle über den Sprechablauf,
obwohl sie genau wissen, was sie sagen wollen.
Um solche Symptome kontrollieren zu können, entwickeln die Kinder Begleitsymptome.
Diese können sein:

  • Ankämpfverhalten
    Dies bezeichnet den Versuch mit erhöhtem Kraftaufwand (z.B. Pressen, lauter werden),
    „Tricks“ bei der Atmung (z.B. übertrieben ein- und ausatmen)und Mitbewegungen
    (z.B. Kopfbewegungen) die Kontrolle wieder zu erlangen.
  • Vermeidensstrategien
    Dies sind Strategien, um Stottern vorzubeugen, d.h. Vermeiden von Sprechsituationen
    bzw. gefürchteten Wörtern oder prophylaktische Veränderung der Sprechweise wie Flüstern,
    Singsang oder „Tricks“ bei der Atmung (s. o.). Wenn Kinder solche Vorbeugungsstrategien
    verwenden, ist ihnen ihr Stottern bewusst, selbst wenn sie das Wort „Stottern“ noch nicht kennen.

Poltern

Poltern ist im Gegensatz zum Stottern von einem überschießenden, sehr schnellen Sprechen
gekennzeichnet.
Die Aussprache ist aufgrund des Missverhältnisses von Sprechtempo und artikulatorischer Fähigkeit
und Defiziten in der Wahrnehmung häufig sehr undeutlich und verwaschen.
Außerdem treten viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche
Redeunflüssigkeiten auf, so dass trotz des Eindrucks von hoher Sprechgeschwindigkeit oft nur wenig
Inhalt vermittelt werden kann.
Bei bewusst verlangsamtem Sprechen reduziert sich die Symptomatik. Das Sprechen kann jedoch
nicht langfristig kontrolliert werden.